Fellbach meets Afrika – eine interkulturelle Feier

Veröffentlicht am
12.10.2021
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Kongolesischer Gesang, gambische Köstlichkeiten und zentralafrikanische Rhythmen, bei denen niemand sitzen bleiben konnte. Im September hat das Ndwenga-Event “Fellbach meets Afrika” im Rahmen der Fellbacher 900-Jahr-Feier für ein interkulturelles Ereignis gesorgt! Neben dem afrikanischen Konzertabend wurde auch die Migrations-Ausstellung “Angekommen” feierlich vom Ersten Bürgermeister Fellbachs eröffnet. Ein Abend, der die Vielfalt gefeiert hat!

Fellbach begeht im Jahr 2021 sein 900-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass engagieren sich zahlreiche Vereine in Fellbach für ein vielfältiges und buntes Programm, darunter auch Ndwenga e.V. Gemeinsam mit dem Freundeskreis für Flüchtlinge in Fellbach haben wir einige Veranstaltungen organisiert: eine Theateraufführung in Kooperation mit der Tri-Bühne, ein Abend, der den Orient in den Mittelpunkt der Feierlichkeiten stellte, und nun ein interkulturelles Highlight mit dem Tital “Fellbach meets Afrika”.

Papy Tshimanga und seine Band verschaffen den Fellbacherinnen und Fellachern einen interkulturellen Musikabend. Foto: Katharina Stein

Die Gäste wurden von Cathy Plato, Gründerin und Vorsitzende von Ndwenga e.V. herzlich in der Musikschule Fellbach willkommen geheißen und zu einem besonderen interkulturellen Abend eingeladen. Der erste Bürgermeister Fellbachs Johannes Berner eröffnete anschließend feierlich die Migrations-Ausstellung “Angekommen”. Sie porträtiert Fellbacher:innen, die in den vergangenen Jahren in die Stadt zugewandert sind, weil sie auf der Suche nach einer neuen Heimat waren. „Fellbach ist eine Stadt, in der heute etwa ein Drittel der Bewohner einen Migrationshintergrund hat. Und alle diese Menschen sind zu einem wertvollen Teil unserer Stadtgesellschaft geworden, sie gestalten Oeffingen, Schmiden und Fellbach mit und sind hier nicht mehr wegzudenken.“ sagt der erste Bürgermeister Fellbachs Johannes Berner. „Wir haben in den vergangenen Jahren in Fellbach viel erreicht. Aber keiner von uns möchte sich auf dem Erreichten ausruhen: Wir müssen weiterhin motiviert und mit Nachdruck daran arbeiten, dass unser Miteinander-Leben auf Dauer gelingt, mit allen Facetten, die ein wirkliches Miteinander ausmachen.“

Johannes Berner dankte vor allem denjenigen, die ihr Geschichte im Rahmen dieser Ausstellung erzählen. Drei Vertreter stellten sich an dem Abend persönlich vor, um von ihren Beweggründen zu berichten, die sie zwangen ihre Heimat zu verlassen und darüber zu sprechen, welche Bedeutung Fellbach seitdem für sie bekommen hat. “Egal wohin ich seitdem in der Welt gereist bin, ich habe mich immer wieder gefreut, nach Fellbach zurückzukommen. Hier fühle ich mich zuhause”, erzählt Adham Alsheyer, der vor sechs Jahren aus Syrien nach Fellbach geflohen ist. Und auch Karl-Heinz Utess berichtet wie er vor Jahrzehnten in Fellbach einen sicheren Ort gefunden hat, der jetzt sein Zuhause geworden ist. “Ich ermuntere Sie und alle, die hier zu Hause sind: Nehmen Sie sich den Platz, der Ihnen zusteht, den Platz in der Mitte, und füllen Sie ihn aus! Gestalten Sie diese Gesellschaft mit, denn es ist Ihre Gesellschaft”, zitiert Berner ein Interview von Bundespräsident Dr. Franz-Walter Steinmeier unter Applaus der Besucher:innen.

Der erste Bürgermeister Johannes Berner spricht zur Eröffnung der Ausstellung „An(ge)kommen“. Gründungsmitglied und Vorstand von Ndwenga e.V. Cathy Plato stellt mit Christine Hug, Leiterin der Stabsstelle Senioren, Integration und Inklusion, die Publikation zur Ausstellung vor. Die Fellbacher Basirou Sanneh und Karl-Heinz Utess, die zu den für die Ausstellung Interviewten gehören, sprechen über ihre Erfahrungen der Flucht und Fellbach als neue Heimat. Fotos: Katharina Stein

Nach einer Versorgungspause mit afrikanischen Köstlichkeiten, die vom Freundeskreis für Flüchtlinge in Fellbach vorbereitet und verkauft wurden, begann der Konzertabend mit der kongolesischen Band rund um den Künstler Papy Tshimanga. Die Band, deren Mitglieder alle Afrikaner:innen sind, die im Stuttgarter Umkreis leben, brachte die Bühne mit kongolesischen Gospelsongs, traditionellen Liedern und modernen Interpretationen zum Vibrieren und den Konzertsaal zum Tanzen. Natürlich in Pandemiezeiten jeder an seinem Platz – das hielt die Gäste aber nicht davon ab, sich ganz der Musik hinzugeben und ein musikalisches Event nach langer Zeit wieder einmal zu genießen.

Neben der fröhlich, schnellen und rhythmischen Musik boten Papy & Co. aber auch emotionale Momente mit einem gefühlvollen Song, in dem es um die Verzweiflung vor scheinbar unüberwindbaren Herausforderungen geht und dem Glauben daran, dass es sich dennoch lohnt weiterzukämpfen. Auch diese Perspektiven gilt es zu berücksichtigen, wenn über Flucht und Migration gesprochen wird – die Ängste, das unerbittliche Durchhaltevermögen und der Glaube, der die Hoffnung am Leben hält.

Papy & Co. zeigten an diesem Abend, dass die Musik Menschen zusammenbringen kann, damit sie gemeinsam feiern, Mitgefühl und Empathie miteinander teilen können und sich gegenseitig zuhören. Fellbach so vereint zu sehen – alt und jung, aus europäischer und afrikanischer Kultur, in Deutschland geboren und zugezogen – ist eins der Ziele des Ndwenga-Vereins. Durch die Förderung eines interkulturellen Dialogs will der Verein die Menschlichkeit in den Mittelpunkt stellen und dazu inspirieren, sich als Weltenbürger:innen auf Augenhöhe zu begegnen.

Wenn Sie die Arbeit des Vereins unterstützen wollen mit seinen Aktivitäten in Deutschland und im Kongo, laden wir Sie herzlich ein, dem Verein beizutreten oder finanziell zu unterstützen durch eine Spende.


Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden des Abends und an all diejenigen, die an unsere Vision glauben und uns darin unterstützen!

Eindrücke von der Performance von Papy Tshimanga und Band. Fotos: Katharina Stein

Über den Verein

NDWENGA E.V.
Ndwenga e.V. ist ein Migrantenverein der von drei Frauen aus der Demokratischen Republik Kongo (DRC) gegründet wurde. Er entstand aus der Idee heraus, für hilfsbedürftige Menschen im Kongo da zu sein und an den Stellen zu helfen, an denen unsere Hilfe vor Ort benötigt wird. Die Projekte finden vor allem unter dem Motto 'Hilfe zur Selbsthilfe' in Kooperation mit dem Schul- und Kindergartenzentrum Ndwenga in Kinshasa statt. Zusätzlich setzen wir uns auch durch Bildungsarbeit in Deutschland für mehr Verständnis zwischen den Völkern und Kulturen ein.

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